Projekte

Erschließung von Archivbeständen, Digitalisierung von Archivgut, historische Forschung, IT-Projekte

Hier finden Sie Informationen zu aktuellen und abgeschlossenen Projekten des Universitätsarchivs Stuttgart: Digitalisierung von Archivalien, Einführung von Software für die Online-Recherche und für die Archivierung digitaler Daten oder Erschließung von Sammlungen und Beständen.

In dem von den baden-württembergischen Universitätsarchiven gemeinsam bei der DFG beantragten Projekt wurden Quellengruppen digitalisiert, die für alle Hochschulen typisch sind: Gründungsdokumente, Verfassungen und Statuten, zentrale Personal- und Studentenverzeichnisse bzw. Matrikeln. Durch übergreifende Erschließung und Digitalisierung dieser Quellen entsteht für die Nutzer ein Mehrwert gegenüber isolierten Projekten einzelner Archive. Nach der schon 2012 erfolgten Online-Stellung von Personal- und Studierendenverzeichnissen beteiligte sich das Universitätsarchiv an diesem Projekt mit der Erschließung und Digitalisierung von Verfassungen und Statuten der Technischen Hochschule und Universität Stuttgart.

Projektzeitraum für das Universitätsarchiv Stuttgart: 01.04.2019 bis 31.05.2021

Projektbearbeiter: Dr. Norbert Becker, Fabienne Metzger B.A., Angelika Steinbach, Dr. Christiane Rambach

Digitalisate:

Projektseite des Universitätsarchivs Heidelberg

Universitätsarchiv Hohenheim

Projektseite des Universitätsarchivs Tübingen

Ausführliche Projektbeschreibung DFG

Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg führen in einem Verbundprojekt die baden-württembergischen Universitätsarchive in Kooperation mit dem Zentrum für Datenverarbeitung der Universität Tübingen das IT-System DIMAG ein. Mit DIMAG ("Digitales Magazin") wird die Langzeitarchivierung digitaler Unterlagen organisiert. Die Software wird vom Landesarchiv Baden-Württemberg, vom Landesarchiv Hessen, von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und von der Digitalen Archivierung Norddeutschland (DAN) entwickelt.

Projektzeitraum: 01.11.2017 bis 31.10.2019

Projektbearbeiter für Stuttgart: Dr. Norbert Becker

Informationen zu DIMAG

Bereits 2005 hatte das Universitätsarchiv Stuttgart die ersten Findmittel - eine vollständige Übersicht über alle Bestände und Sammlungen sowie Findbücher bzw. Datenbanken zu den einzelnen Archivalien ausgewählter Bestände - online gestellt. Die hier verwendete Software MidosaXML, entwickelt für kleine Archive, erfüllt heute nicht mehr alle Erfordernisse, die von unseren Nutzern an unser Onlineangebot zu Recht gestellt werden.

Seit März 2018 wurde daher das Datenbanksystem Faust iServer9 für die Online-Stellung der Erschließungsdaten vorbereitet und die Online-Datenbank am 11.04.2019 freigeschaltet. Sie enthält alle Datensätze, die die einzelnen Bestände und Sammlungen des Archivs beschreiben (zur Zeit ca. 800), sowie schon für einige Bestände die Datensätze, die einzelne Akten oder Medien beschreiben. Die Online-Datenbank Faust iServer9 wird noch mit zusätzlichen Funktionen erweitert werden. Auch die Daten der alten Online-Präsentation müssen noch übetragen werden. Gegenüber der alten Software bietet das neue System für den Nutzer einige Vorteile:

  • deutliche Verbesserung der Suchergebnisse durch diffferenziertere Recherchemöglichkeiten
  • schnellere Antwortzeiten und verbesserte Funktionalität (Die Suchfunktion der alten Software war durch Sicherheitseinschränkungen von Netzwerken für den Nutzer oft nicht zu erreichen; verschiedene Browser machten ebenfalls Probleme...)
  • Merkliste und Bestellkorb
  • Online-Bestellung von Archivalien in den Benutzerraum des Archivs (z.Zt. noch nicht eingerichtet)
  • Direkte Links auf digitalisiertes Archivgut (siehe zum Beispiel unter Zentrale Quellen zur Universitätsgeschichte / Personal- und Vorlesungsverzeichnisse)
  • stets aktuelle Daten, da die Online-Datenbank durch uns ohne großen Aufwand generiert werden kann.

Projektzeitraum: Seit 03.2018 laufend

Projektbearbeiter: Dr. Norbert Becker, Dipl.-Ing. Ralf Engelmann

 

Onlinedatenbank Faust iServer

Die Personal- und Vorlesungsverzeichnisse sind eine zentrale Quelle für die Geschichte jeder Hochschule und Universität. Die "Programme" und "Personal- und Vorlesungsverzeichnisse" der Universität Stuttgart bzw. ihrer Vorgängerinstitutionen konnten wir zusammen mit zahlreichen erhaltenen Vorlesungsankündigungen auf Plakaten aus der Zeit zwischen 1840 und 1948 - insgesamt ca. 150 Medieneinheiten - Ende März 2019 als Digitalisate online stellen. Die Software Goobi, die von der Universitätsbibliothek hierfür zur Verfügung steht, erlaubt durch die OCR-Erfassung der Texte zudem eine Volltextsuche in diesen Dateien.

Projektzeitraum: 07.2018 bis 03.2019

Projektbearbeiter: Dr. Norbert Becker, Saskia Klasen, Fabienne Metzger B.A., Dr. Christiane Rambach

Personal- und Vorlesungsverzeichnisse von 1840 bis 1948

Die Aktenüberlieferung des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), einer der großen Rüstungsforschungsanstalten in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, wurde für die historische Forschung, die Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie für alle interessierten Nutzerkreise mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft archivisch erschlossen. Der Bestand umfasst Akten und Unterlagen aus dem Zeitraum von 1918 bis ca. 2011 mit Schwerpunkt in den Jahren 1930 bis 1945, insgesamt 2.413 Archivalieneinheiten an Forschungsberichten, Sachakten, Fotos, Dias und Filmen sowie 92 Archivalieneinheiten an Personalunterlagen zu 1.199 Personen (darunter 104 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus West- und Osteuropa).

Das FKFS wurde 1930 als Stiftung bürgerlichen Rechts und „An-Institut“ der Technischen Hochschule Stuttgart im Rahmen der Bemühungen um Wirtschaftsförderung des Landes Württemberg und der Kfz-Industrie gegründet. Die Forschungsarbeiten, die von Beginn auch als Auftragsforschung für alle großen Kfz- und Motorenhersteller (BMW, Daimler-Benz, Hirth, Horch, Ford, Zündapp u.a.) durchgeführt wurden, galten zunächst modernen Fahrzeugkonzepten für Pkw, mit Beginn der NS-Zeit jedoch zunehmend der Autarkie- und Rüstungsforschung (Motoren- und Flugmotorenentwicklung, Gleiskettentechnik, Betriebsstoffforschung u.a.). Im Jahr 1937 arbeiteten am FKFS bereits ca. 250 Ingenieure und Facharbeiter. Bis Kriegsende stieg die Zahl der Beschäftigten auf ca. 650 Personen an, darunter eine große Zahl von Zwangsarbeitern, die z. T. auch für fachlich qualifizierte Arbeiten eingesetzt wurden. Nach Kriegende nahm das FKFS seine Forschungsarbeiten erneut auf mit Schwerpunkten in den Bereichen Fahrwiderstand, Sicherheitstechnik, Wirtschaftlichkeit und Fahrzeugmotorentechnik.

Die Unterlagen, die schon vor der Übernahme in das Universitätsarchiv Stuttgart Ende 2014 häufig genutzt bzw. nachgefragt wurden, enthalten nicht nur technikgeschichtlich relevante Informationen über Forschungsprojekte und Forschungsfelder auf dem Gebiet der Kfz- und Motorentechnik, sondern sind auch wichtige Quellen für die Karrieren von leitenden Ingenieuren der Nachkriegszeit (Personalakten), für die Organisation und die Betriebsführung einer großen Forschungsanstalt im NS-Staat sowie für die Eingliederung einer Belegschaft in die NS-Volksgemeinschaft (NS-Musterbetrieb). Anhand des großen Bildbestandes, in dem u.a. Prüfstände und Versuchsaufbauten dokumentiert sind, kann in Verbindung mit den entsprechenden Forschungsberichten die Entwicklung der Methodik und der Themen der damals noch jungen Disziplin Kraftfahrzeug- und Motorentechnik nachvollzogen werden.

Die Metadaten der Archivalien umfassen insgesamt 2.505 Datensätze von mittlerer Erschließungstiefe mit detaillierter Verschlagwortung von insgesamt 3.987 verschiedenen Sachschlagworten (11.574 Deskribierungen) und Personalunterlagen mit Personenindex für 1.199 Personen. Sie sind publiziert/online-gestellt in der Online-Datenbank des Universitätsarchivs Stuttgart und werden außerdem im Archivportal-D (DDB) veröffentlicht.

Projektzeitraum: 01.12.2015 - 31.07.2018

Projektbearbeiter: Dr. Volker Ziegler unter Mitarbeit von Dr. Norbert Becker, Dominik David, Rolf Menger, Simone Wittmann

Onlinedatenbank

Die vielfachen Verfolgungs- und Unrechtsmaßnahmen und die Diskriminierungen, die die Mitglieder der Technischen Hochschule Stuttgart in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft durch die Hochschule selbst erleiden mussten, waren Gegenstand eines dreijährigen Forschungsprojektes, das im Auftrag des Rektorats der Universität Stuttgart vom Universitätsarchiv durchgeführt wurde. Es wurden 442 Personen ermittelt, die aus rassistischen oder politischen Gründen vorzeitig pensioniert, entlassen, als Studierende zwangsexmatrikuliert wurden oder Zwangsarbeit in den großen technischen Instituten leisten mussten, deren akademische Titel entzogen wurden und die sogar ihr Leben verloren.

In einer Gedenkfeier am 6. Februar 2017, zu der auch zahlreiche Kinder und Enkel der Verfolgten kamen, würdigte die Universität ihre Mitglieder, an denen sie Unrecht begangen hatte. Rektor Wolfram Ressel sprach im Namen der Universität eine Entschuldigung an die Angehörigen der Opfer aus.

Die Dokumentation erschien Anfang 2018 in Buchform. Sie beschreibt die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgungen an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart, fragt nach den Tätern und den Folgen der Unrechtstaten und würdigt alle bekannten Opfer in Kurzbiografien.

Hier finden Sie das Buch online.

Projektzeitraum: 05.2013 bis 02.2017

Projektbearbeiter: Dr. Norbert Becker, Dr. Katja Nagel

Gedenkveranstaltung am 6. Februar 2017

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützte im LIS-Förderprogramm "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung" die Verzeichnung der Akten zur Reaktorsicherheitsforschung der Materialprüfungsanstalt (MPA) Stuttgart (u.a. "Forschungsprogramm Komponentensicherheit, FKS").

Das Projekt wurde von Anfang Juli 2012 bis Ende Juni 2015 durchgeführt.

Ziel dieses Projekts war es, die Aktenüberlieferung zum „Forschungsvorhaben Komponentensicherheit“ (FKS), das von 1977 bis 1997 von der Materialprüfungsanstalt Stuttgart (MPA) im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technologie (BMFT) und mit internationaler Kooperation durchgeführt wurde, sowie die Akten der zugeordneten Unterprogramme für die historische, wissenschafts-, technikgeschichtliche und sozialwissenschaftliche Forschung zu erschließen. Die Arbeiten dauerten von Anfang Juli 2012 bis Ende Juni 2015 und wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft wesentlich unterstützt (LIS-Förderprogramm "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung").

Im Rahmen der Forschung zur Sicherheit von Leichtwasserreaktoren nahm die MPA als durchführende und koordinierende Stelle eine zentrale Position in der Reaktorsicherheitsforschung der Bundesrepublik ein. So wurde hier im Rahmen des FKS auch das „Basissicherheitskonzept“ entwickelt, das den Ausschluss katastrophaler Brüche des Reaktordruckbehälters und der anderen druckführenden Komponenten (Rohrleitungen) sicherstellen soll. Der Aktenbestand enthält Informationen und Quellen zu Fragen und Problemen der Reaktorentwicklung und Reaktorsicherheit: internationale Kooperationen; wirtschaftliche, politische und mentalitätsgebundene Bedingungen von technischen Lösungen; technische Fehlentwicklungen; Kooperation und Netzwerke zwischen Verwaltung/Politik, Energiewirtschaft, Wirtschaftsverbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen; Durchsetzung von Forschungs- und Entwicklungsstrategien im Bereich der Kerntechnik.

Das Ergebnis des Projekts ist findet sich in der Onlinedatenbank des Universitätsarchivs, die die Verzeichnungsdaten der 3601 Akten enthält. Diese sind zum einen durch die Klassifikation (d.h. durch die systematische Ordnung der Unterlagen nach Aufgaben, Arbeitsgebieten oder Themen) sowie durch 3.067 verschiedene Schlagworte (Fachtermini zu technischen Verfahren und Materialien, Personen, Institutionen) erschlossen. Auch ist eine Volltextrecherche über alle Verzeichnungsdaten möglich.

Projektzeitraum: 01.07.2012 bis 30.06.2015

Projektbearbeiter: Dr. Volker Ziegler unter Mitarbeit von Anna Bittigkoffer, Stefanie Hengel, Simone Wittmann, Rolf Menger, Dr. Norbert Becker

Onlinedatenbank

Die Online-Matrikel, ein großes IT-Projekt des Universitätsarchivs, konnte Ende August 2012 für die Benutzung freigegeben werden.

Etwa ein Fünftel aller Anfragen, die an das Universitätsarchiv gerichtet werden, betrifft die Studienzeiten ehemaliger Studierender. Unter den wenigen Akten der Technischen Hochschule Stuttgart, die sich aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erhalten haben, sind ein Index zum verlorenen Matrikelbuch sowie 93 nach Semestern geführte Studentenverzeichnisse für den Zeitraum vom Wintersemester 1897/98 bis zum Wintersemester 1931/32, aus denen die Studienzeiten bisher nur sehr zeitaufwändig ermittelt werden konnten. Diese Verzeichnisse wurden in digitalisierter Form – rund 9.000 Images – in einem für Archivanwendungen weiterentwickelten Semantic MediaWiki durch die Fa. archium UG verfügbar gemacht und sind auf der Internetseite des Universitätsarchivs online gestellt. Es ist nun möglich, die Studentenverzeichnisse online zu durchblättern, vor allem aber exakt die Seiten zu ermitteln, auf denen der gesuchte Name geführt wird.

Inzwischen wurde die Datenbank durch eine neue Plattform ersetzt: Personal- und Studierendenverzeichnisse der TH Stuttgart.

Projektzeitraum: 03.2010 bis 08.2012

Projektbearbeiter: Dr. Norbert Becker, Rolf Menger, Fa. archium UG

Startseite Personal- und Studierendenverzeichnisse der TH Stuttgart

In den Jahren 1999 und 2000 hat das Universitätsarchiv Stuttgart aus der damaligen Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen (FMPA) - Otto-Graf-Institut - einen umfangreichen Bestand an Altakten übernommen (Artikel im Stuttgarter Uni-Kurier).

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte im Programm "Kulturelle Überlieferung" von Juni 2008 bis März 2012 die Erschließung dieses fast 270 Regalmeter umfassenden Archivbestands.

Die Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen war mit 119 Mitarbeitern im Jahr 1944 eines der großen wissenschaftlichen Institute für die Werkstoffprüfung des Bauwesens in Deutschland. Es war in der Werkstoffauswahl und -prüfung bei NS-Großprojekten wie Reichsautobahnbau und in der Normung im Bauwesen federführend und hatte während und nach der NS-Zeit eine zentrale Bedeutung für die Bildung von Personennetzwerken zwischen staatlichen Stellen, Wissenschaft und Bauindustrie. Bemerkenswert sind auch die Entwicklungen der FMPA im Bereich der Modellstatik und Prüfung von Brücken, die Arbeiten zum Baustoff Holz oder zur Spannungsoptik.

Der Bestand ist der einzige mit Unterlagen aus der Zeit vor 1960, der von einer der 14 wissenschaftlich arbeitenden Materialprüfungsanstalten im deutschsprachigen Raum erhalten ist. Er enthält Unterlagen zahlreicher sonst nicht überlieferter Arbeitsgruppen und Gremien aus dieser Zeit. Durch die Erschließung werden deshalb auch die Aktivitäten dritter Institutionen und Personen dokumentiert, deren Archive als verloren gelten müssen.

Die Erschließungsdaten finden Sie in unserer Onlinedatenbank.

Projektzeitraum: 01.06.2008 bis 31.03.2012

Projektbearbeiter: Dr. Volker Ziegler unter Mitarbeit von Hanna Reiss, Tamara Zukakishvili, Stephanie Hengel, Maria Stemper, Simone Wittmann, Anna Bittigkoffer, Dr. Norbert Becker

Bitte beachten Sie auch die Auswahl an Bildern aus dem Aktenbestand:

Onlinedatenbank

Vom 10. bis zum 28. Februar 2010 führte das Universitätsarchiv Stuttgart eine Online-Befragung unter seinen Benutzern durch. Anlass war die Bitte an den Leiter des Universitätsarchivs, auf der Frühjahrstagung 2010 der Fachgruppe 8 (Archive der Hochschulen sowie wissenschaftlichen Institutionen) des Verbandes Deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. einen Vortrag zum Thema „ Perspektiven, Benutzererwartungen und neue Aufgaben der Archive zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ zu halten. Es lag nahe, zu den Benutzererwartungen eine Umfrage durchzuführen und dabei die Gelegenheit wahrzunehmen, die Archivbenutzer zugleich um Bewertungen der verschiedenen Dienstleistungen des Universitätsarchivs Stuttgart zu bitten.

Ziel der Befragung war es, auf Grundlage von Erfahrungen unserer Benutzer und ihrer spezifischen Perspektiven Informationen zu gewinnen über:

  1. die Qualität der Dienstleistungen des Universitätsarchivs Stuttgart,
  2. die Akzeptanz und Nutzung des vorhandenen IT-Angebots,
  3. die Ausrichtung des weiteren Ausbaus des IT-Angebots von Archiven allgemein,
  4. die Akzeptanz von Archiven und ihren gesellschaftlichen Stellenwert allgemein.

Die Anregungen und die Kritik der Archivbenutzer wurden aufgenommen, um das zukünftige Dienstleistungsangebot des Universitätsarchivs Stuttgart zu planen und die verschiedenen Arbeiten hieran zu gewichten.

Projektzeitraum: 02.2010 - 01.2011

Projektbearbeiter: Dr. Norbert Becker

Auswertung der Benutzerumfrage 2010

Regelmäßig erreichen das Universitätsarchiv Anfragen zu historischen Alumni unserer Hochschule. Architekten und Ingenieure, Geistes- und Naturwissenschaftler, die an unserer Hochschule studierten oder lehrten, sind heute mit ihren Erfindungen, ihrem wissenschaftlichen Lebenswerk oder als Unternehmer für die Architektur-, Technik- und Wissenschaftsgeschichte von großem Interesse. Viele dieser Persönlichkeiten sind aber allenfalls den Vertretern ihrer Fachdisziplinen oder den Historikern ein Begriff, der weiteren Öffentlichkeit sind sie jedoch unbekannt. Die Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart hat ein Projekt des Universitätsarchivs finanziell unterstützt, mit dem die Bekanntheit bedeutender Stuttgarter Alumni gefördert werden soll: In Zusammenarbeit mit "Dr. Volker Ziegler Archivdienstleistungen" wurden ehemalige Studierende ermittelt, die als Unternehmer oder Erfinder in der Technik- und Wissenschaftsentwicklung Geschichte geschrieben haben.

Einige dieser Persönlichkeiten werden jetzt in Kurzbiographien im Internet vorgestellt. Dabei zeigt sich, dass die Technische Hochschule Stuttgart schon im 19. Jahrhundert eine überregionale Ausstrahlung hatte: Ludwig Lehle, Student seit 1867, wanderte in die USA aus und wurde dort durch den Bau zahlreicher großer Brauereikomplexe landesweit bekannt. Gonkuro Kume, der in Stuttgart studierte und hier 1929 promoviert wurde, gründete in Japan eine eigene Baufirma, die heute über 500 Mitarbeiter zählt und jährlich einen Umsatz von 90 bis 100 Mio. US$ erwirtschaftet. Auf den Elektroingenieur Martin Höchstädter gehen die noch heute gültigen Lösungen für die Abschirmung von Starkstromkabeln zurück - Erfindungen, die eine Grundlage unseres Alltagslebens sind, ohne dass über den Urheber bisher Genaueres bekannt war.

Projektzeitraum: 2007

Projektbearbeiter: Dr. Volker Ziegler, Dr. Norbert Becker

Biographien bedeutender Alumni

Im August 2001 erhielt das Universitätsarchiv von den Erben den Nachlass des Textilchemikers und Erfinders des Perlons Paul Schlack (1897-1987). Schlack hatte an der Technischen Hochschule Stuttgart bei William Küster Chemie studiert und war nach seiner Tätigkeit in der chemischen Industrie als Honorarprofessor am Aufbau des Instituts für Textilchemie in Stuttgart-Wangen beteiligt. Der Nachlass besteht aus ca. 13,5 lfd. Regalmetern Akten und Unterlagen. Neben der schriftlichen Überlieferung enthält er auch einige Musealien, wie Spulen mit Perlon, Perlonborsten verschiedener Stärke, Perlongewebe, das zu Versuchszwecken diente und eine umfangreiche Sammlung von Farbmusterkarten.

Für die Erschließung des Nachlasses wurde von der "Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg" für 20 Monate die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters bewilligt, der dann seit Mai 2002 mit der Aufarbeitung des Bestands beschäftigt war. Ende Dezember 2003 wurde das Verzeichnungsprojekt erfolgreich abgeschlossen. Die Datenbank mit einem Thesaurus zur Faserchemie sowie ein Findbuch mit einer Biographie Schlacks, Bibliographien und weiteren Hinweisen zur Benutzung des Bestands wurden vom Bearbeiter, Herrn Dr. Volker Ziegler, fertig gestellt. Auch im Internet kann im Findbuch über unserer Onlinedatenbank recherchiert werden:

Projektzeitraum: 01.05.2002 bis 31.12.2003

Projektbearbeiter: Dr. Volker Ziegler 

Onliendatenbank

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