Gottlob Honold

Gottlob Honold (1876 - 1923)

ein Leben für das Automobil und die Firma Bosch

Wenn man auf der Autobahn 8 am Stuttgarter Flughafen vorbeifährt, dann wird einem am Parkhaus der Neuen Messe Stuttgart das riesige Logo der Firma Bosch auffallen, ein stilisierter Zündanker im Kreis. Heute ist der Zündanker ein Fall für das Museum, doch kurz nach seiner Einführung gehörte der Bosch-Magnetzünder zur Standardausrüstung eines Automobils.

Der Bosch-Magnetzünder öffnete dem damaligen Stuttgarter Handwerksunternehmen des Robert Bosch das Eingangstor zur industriellen Welt. Der entscheidende Funke ging dabei von Gottlob Honold aus. Er war über eine Bekanntschaft der Väter, die aus den benachbarten Orten Langenau und Albeck stammten, zur Firma Robert Boschs gekommen. Vielleicht war es auch Bosch, der Honold veranlasste, an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart zu studieren. Denn gleich nach dem Studium trat Honold im Jahr 1901 wieder bei Bosch ein und arbeitete für dessen Firma bis zu seinem Tod im Jahr 1923.

Bosch-Horn aus dem Jahr 1921
Bosch-Horn aus dem Jahr 1921

Robert Bosch hatte seine Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik im Jahr 1886 in Stuttgart gegründet. Als Gottlob Honold 1891 seine Lehre als Feinmechaniker begann, war Bosch ein kleines Unternehmen, das die geeigneten Geschäftsfelder noch finden musste. Es installierte elektrische Anlagen, etwa Telefon- und Telegrafenanlagen und stellte eigene Magnetzünder her. Doch für schnelllaufende Motoren eigneten sich diese Zünder nicht.

Gottlob Honold entwickelte 1901 den Hochspannungsmagnetzünder, der in die schnelllaufenden Motoren der Firma Daimler eingebaut wurde. Als diese Motoren durch ihre Rekorde in aller Welt bekannt wurden, färbte der Ruhm auch auf die Firma Bosch ab. Der erste Schritt zum führenden Automobilausrüster war getan. Die Elektrotechnik fand Eingang ins Automobil und hieran wirkte Gottlob Honold weiterhin tatkräftig mit.

Hochspannungsmagnetzünder und Zündkerze der Firma Bosch aus dem Jahr 1902
Hochspannungsmagnetzünder und Zündkerze der Firma Bosch aus dem Jahr 1902

Weil die leistungsfähigen Motoren die Automobile zu ungeahnten Geschwindigkeiten antrieben, stellten sich auch neue Probleme für die Verkehrssicherheit, die es nun zu lösen galt. Honold entwickelte das Bosch-Licht und das Bosch-Horn. So wurden Nachtfahrten sicherer und die Fahrzeuge besser wahrgenommen. Das Auto wurde zum Schlüssel für den Aufstieg der Firma Bosch. Aber die Bosch-Erzeugnisse wurden nicht nur in Automobile eingebaut, sondern fanden überall dort Eingang, wo Verbrennungsmotoren arbeiteten, also auch in Flugzeugen und Schiffen.

Robert Bosch hatte das Talent, Fähigkeiten zu erkennen, die richtigen Leute einzustellen und die entsprechenden Erfindungen und Patente zu erwerben. Mit Honold hatte er einen sehr guten Griff getan. Dieser war aber ganz von seiner Arbeit gefangen und war häufig auf Auslandreisen zu internationalen Automobilausstellungen. Vom Besuch einer Bosch-Auslandsvertretung kehrte er schwerkrank zurück. Der Vater von drei Kindern verstarb an einer Blinddarmentzündung im Alter von nur 47 Jahren.

Volker Ziegler

Literatur

  • Hummel, Herbert: Georg Honold (1876-1923). "Er hatte die zündende Idee". In: Hummel, Herbert: Erfinder und Tüftler im Alb-Donau-Kreis. [Ehingen] 1987, S. 73 - 75
  • Datenheft zur Bosch-Geschichte 1998, S. 16 - 17.

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Bildquellen

Alle Bilder: Historische Kommunikation Robert Bosch GmbH

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